Es ist tragisch zu sehen, wie die gemäss Marianne Sax rund 500 Buchhandlungen denselben Fehler zu machen drohen, wie damals die Musikläden. Sie klammern sich an die Buchpreisbindung in der Hoffnung, damit den Strukturwandel aufzuhalten, der schon seit Jahren im Gang ist. Tatsache ist, dass ein stark zunehmender Anteil an eBooks den Büchermarkt grundlegend verändern wird – daran wird auch die Wiedereinführung der Buchpreisbindung nichts ändern. Sie wird nicht in der Lage sein, kleine Buchhandlungen zu retten, welche sich dem Wettbewerb nicht stellen wollen.
Wird aber deshalb das gedruckte Buch verschwinden, wie dies Alois Karl Hürlimann in seinem Kommentar befürchtet? Auf keinen Fall, denn das gedruckte Buch wird auch weiterhin beliebt bleiben, so wie es auch heute noch zahlreiche Menschen gibt, welche sich Musik auf CD kaufen.
Kein Verständnis habe ich hingegen für das Argument, dass der gesellschaftliche Diskurs ohne Buchpreisbindung leiden würde. Es war dank Internet noch nie so einfach wie heute, seine Texte weltweit zugänglich zu veröffentlichen. Jeder kann seine intellektuellen Gedanken quasi in Echtzeit in die Welt schicken.
Es kann im Übrigen auch keine Rede davon sein, dass mit der Buchpreisbindung gleich lange Ellen zwischen kleinen und grossen Buchhandlungen herrschen werden, wie dies stillebekk behauptet. Die grossen Buchhandlungen können bei den Verlagen aufgrund der höheren Abnahmemengen viel höhere Rabatte bei den Einkaufspreisen herausschlagen. Sie hätten also auch mit der Buchpreisbindung bessere Konditionen.
Unter dem Strich wird die Buchpreisbindung also keinen Nutzen bringen, weder für die kleine Buchhandlung und schon gar nicht für den Konsumenten. Daher Nein zur Buchpreisbindung am 11. März.
Kommentar erschienen zur Wochendebatte der Tageswoche.