Papa Staat ist überall. In jährlich 900 neuen Gesetzen und Verordnungen dringt er in praktisch alle unsere Lebensbereiche ein, reguliert, verbietet und bestimmt. Dass unsere Gesellschaft einen gesetzlichen Rahmen zum Funktionieren braucht, steht dabei ausser Frage. Ungemütlich wird es aber dann, wenn die Regulierung Überhand nimmt und die Menschen zunehmend in ihrer Freiheit einschränkt werden.
Nehmen wir die so genannte «Tantenverordnung», welche eine Bewilligungspflicht für die Kinderbetreuung durch Verwandte, Nachbarn oder Freunde einführen wollte. Der Staat beschränkte sich also nicht mehr darauf, die professionelle Kinderbetreuung zu beaufsichtigen, sondern wollte den Eltern die Kompetenz entziehen, über die private Betreuung ihrer Kinder frei zu entscheiden.
Oder denken wir an die neu eingeführte Kindersitzpflicht für Kinder über 12 Jahre im Auto. Unzählige Jugendsportvereine, welche Junioren an ein Auswärtsspiel in der Region fahren müssen, sehen sich plötzlich mit erheblichen logistischen Problemen konfrontiert.
Als junger Politiker setze ich mich dafür ein, dass die Freiheit und Eigenverantwortung der Menschen wieder einen höheren Stellenwert bekommt und der Staat den Bürgerinnen und Bürgern das Vertrauen entgegenbringt, welches uns zusteht, statt stets neue Verbote, Regulierungen und Bevormundungen zu erlassen.
Artikel erschienen in der Gundeldinger Zeitung vom 21./22. September 2011.