Wie Medienberichten zu entnehmen war, sondieren die Basler Verkehrsbetriebe den Markt für eine neue Mobilitätsapp. Damit soll offenbar die App «Basel & Regio» ersetzt werden, welche in die Jahre gekommen ist.
Das Ende des Lebenszyklus’ dieser App würde eine gute Gelegenheit bieten, dem App-Wildwuchs beim öffentlichen Verkehr in unserer Region und dem unsinnigen Konkurrenzkampf zwischen BVB und BLT in diesem Bereich endlich ein Ende zu bereiten.
Neben dieser App «Basel & Regio» gibt es eine separate App für das U-Abo, eine App «TNW Tickets» und eine App «Basel Go!». Mit diesen bestehenden Apps können alle Bedürfnisse der ÖV-Nutzenden abgedeckt werden. Abonnemente können verwaltet und bezahlt, Tickets gekauft und umfassende Fahrplan-Informationen abgerufen werden. Hinzu kommt die SBB-App, mit der ebenfalls Fahrplan-Informationen abgerufen und Tickets gekauft werden können.
Es ist nicht ersichtlich, welchen Mehrwert eine weitere App bringen soll, welche dieselben Funktionen anbieten wird. Vielmehr dürfte die Verwirrung der Nutzenden, welche App nun genutzt werden soll, weiter ansteigen.
Die Tatsache allein, dass diese Apps nicht von den BVB, sondern von der BLT betrieben werden, kann kein Argument sein. Im Fokus müssen die Nutzenden des öffentlichen Verkehrs stehen. Es drängt sich deshalb auf, dass sich die beiden ÖV-Anbieter oder gar der gesamte TNW auf eine gemeinsame regionale Lösung verständigen.
Ich bitte den Regierungsrat deshalb um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- Planen die Basler Verkehrsbetriebe tatsächlich die Beschaffung einer neuen, separaten App für den öffentlichen Verkehr?
- Welche Funktionen, die durch bestehende Apps nicht bereits abgedeckt werden, soll diese App haben?
- Welcher Mehrwert entsteht für ÖV-Nutzende, wenn sowohl BVB als auch BLT Apps mit denselben Funktionen anbieten?
- Warum wird keine gemeinsame App-Lösung mit der BLT oder gar im gesamten TNW angestrebt? Haben entsprechende Gespräche stattgefunden? Wenn ja, woran ist eine Zusammenarbeit gescheitert?
- Welche Mehrkosten verursacht dieser App-Wildwuchs anstelle einer gemeinsamen Lösung? Erachtet der Regierungsrat dies als einen sinnvollen und effizienten Umgang mit öffentlichen Mitteln?
- Wer bezahlt diese unnötigen Mehrkosten? Die Steuerzahlenden, die ÖV-Nutzenden – oder beide?
- Entspricht dieses Vorgehen dem Gedanken der regionalen Zusammenarbeit, der auch vom Regierungsrat regelmässig angerufen und propagiert wird?
- Wird der Regierungsrat diesem unsinnigen Treiben ein Ende setzen und die BVB zu einer Zusammenarbeit mit der BLT beim App-Angebot anhalten?