Luca Urgese in das Erziehungsdepartement
Lösungsorientiert, praxisnah, konkret

10 Massnahmen für eine höhere Bildungsqualität in unserem Kanton

01

Konsequente Deutschförderung, Frühfranzösisch abschaffen

Sprache ist der Schlüssel zu guter Bildung. Wer die deutsche Sprache nicht beherrscht, kann dem Unterricht nicht folgen. Wer dem Unterricht nicht folgen kann, verbaut sich schon in jungen Jahren seine Zukunft. Deshalb muss die deutsche Sprache konsequent gefördert werden. Und zwar sowohl mit Frühförderung für fremdsprachige Kinder als auch, wo nötig, mit zusätzlichem Deutschunterricht während der restlichen Schulzeit. Um für diesen Schwerpunkt genügend Raum zu schaffen, möchte ich Frühfranzösisch abschaffen. Es ist inzwischen genügend belegt, dass sich aus dem Frühfranzösisch kein Vorteil ergibt. Bei einem späteren Beginn mit Französischunterricht kann in kurzer Zeit dasselbe Niveau erreicht werden.

02

Mehr Ruhe im Klassenzimmer, Förderklassen einführen

Die integrative Schule in ihrer heutigen Form sorgt für zu viel Unruhe im Unterricht. Das überfordert die Schule, die Lehrpersonen und die Kinder. Deshalb will ich den Grundsatz «Integration wo möglich, Separation wo nötig» durchsetzen. Die schulische Integration soll nicht in Frage gestellt werden. Aber Kinder, die nicht fähig oder willens sind, sich in einen Klassenverband einzufügen, müssen aus der Regelklasse raus. Dazu braucht es neben Lerninseln auch längerfristige Angebote, also spezielle Förder- oder Kleinklassen.

03

Lehrpersonen mit «Supportteams Elternarbeit» entlasten

Die Elternarbeit wird für Lehrpersonen immer aufwändiger. Gerade für die Betreuung von fremdsprachigen und bildungsfernen Eltern muss die Schule immer mehr Zeit investieren. Es gilt, Dolmetscher in verschiedensten Sprachen zu organisieren, zum Elterngespräch nicht erschienenen Eltern nachzurennen und sehr viel Erklärarbeit zu leisten.

Ich möchte «Supportteams Elternarbeit» einrichten, mehrsprachige Teams, die den Lehrpersonen diese Arbeit abnehmen, den betroffenen Eltern unser duales Bildungssystem erklären und sie als wichtige Bezugspersonen für die Schule mit ins Boot holen. Das bindet die Eltern besser ein, schafft Synergien, entlastet die Lehrpersonen und stärkt die Berufsbildung.

04

Die Ausbildung der Lehrpersonen verbessern und praxisnäher gestalten

Die Kritik an der Pädagogischen Hochschule hält seit Jahren an. Lehrpersonen beklagen sich darüber, dass sie zu wenig auf das vorbereitet werden, was sie später im Alltag erwartet. Der zu stark akademische Fokus der pädagogischen Ausbildung muss korrigiert werden. Im Fokus der Ausbildung muss der praxisbezogene Alltag der Lehrpersonen stehen.

05

Prioritäten setzen, Fokus auf Kernkompetenzen legen

Von der Schule wird heute immer mehr verlangt. Erst kürzlich hat auch die Petitionskommission des Grossen Rates festgehalten, dass immer mehr erzieherische, eigentlich den Eltern obliegende Aufgaben übernommen werden müssen. Gleichzeitig steht für den Unterricht aber nicht mehr Zeit zur Verfügung. Es kommt dadurch zwangsläufig zu Einbussen bei der Vermittlung der Lerninhalte. Notwendig ist eine klare Prioritätensetzung mit einem Fokus auf die Kernkompetenzen – namentlich Lesen, Rechnen und Schreiben. Wenn diese Kernkompetenzen erreicht sind, können zusätzliche Themen tatsächlich vermittelt werden.

06

Die Berufsbildung gemeinsam mit Lehrpersonen, Eltern und Wirtschaft stärken

Die Schweiz hat ein weltweit einmalig erfolgreiches duales Berufsbildungssystem. Mit einer Berufslehre lernen junge Menschen früh Selbstbewusstsein und Selbständigkeit und können erfolgreich ihr Leben gestalten. Dennoch ist die Berufslehrquote in Basel-Stadt zu tief. Um die Berufslehre zu stärken, braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit von Lehrpersonen, Eltern und Wirtschaft. Lehrpersonen müssen stärker für die Vorzüge der Berufslehre sensibilisiert, Eltern über die Erfolgsperspektiven ihrer Kinder mit einer Berufslehre aufgeklärt werden. Zudem bedarf es einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft und ihren Verbänden.

07

Ausbau des Schulraumes mit Hochdruck vorantreiben

Die Bevölkerung und mit ihr die Anzahl der Kinder wächst. Dies erfordert zusätzlichen, zeitgemässen Schulraum. Der Kanton reagierte darauf vor über zehn Jahren mit einer Schulraumoffensive. Für dieses schweizweit einmaliges Grossprojekt standen 790 Millionen Franken zur Verfügung. Doch die Entwicklung zeigt, dass das nicht reicht. Basel-Stadt braucht mehr Schulraum. Deshalb werde ich mich sofort nach Amtsübernahme für eine neue Schulraumoffensive einsetzen.

08

Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Die Schulen sind eine gesellschaftliche Klammer. Hier treffen junge Menschen aus den verschiedensten Schichten und verschiedenster Herkunft zusammen. Deshalb ist es wichtig, gerade jetzt in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen, auf klare und verbindliche Regeln zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des sozialen Umgangs miteinander zu pochen – und diese auch durchzusetzen. Dazu gehört keine Diskriminierung (insbesondere konsequentes Vorgehen gegen Antisemitismus), die Durchsetzung der Gleichstellung (z.B. Schwimmunterricht für Mädchen), religiöse Neutralität (z.B. kein Kopftuch für Lehrpersonen) und vor allem: der Respekt vor den Lehrpersonen. Dem ist mit der nötigen Konsequenz Nachachtung zu verschaffen.

09

Stabile Finanzierung unserer Universität

Basel ist ein überaus erfolgreicher Forschungs- und Innovationsstandort. Die Universität Basel und ihre enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sind hierfür ein grundlegender Erfolgsfaktor. Sparmassnahmen des Bundes und angespannte Kantonsfinanzen des Nachbarkantons gefährden diesen Erfolg. Den vorgesehenen Kürzungen des Bundesrates bei Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) muss Basel-Stadt entschlossen entgegentreten. In den Verhandlungen mit dem Kanton Baselland möchte ich eine verbindliche Langfristperspektive erreichen, damit die Universität Stabilität und Planungssicherheit hat.

10

Sport als Integrationsbeschleuniger und Schule fürs Leben

Die Sportvereine der Region leisten einen unschätzbaren Beitrag zur sozialen Integration unterschiedlichster Bevölkerungsschichten. Sie bieten jungen Menschen ein wichtiges soziales Netz und vermitteln wichtige Sozialkompetenzen. Weil dafür eine ausreichende Infrastruktur erforderlich ist, möchte ich zusätzlichen Sportbauten – sei dies eine Schwimmhalle, zusätzliche Eisflächen, mehr Rasenflächen oder konkurrenzfähigen Sporthallen – hohe Priorität einräumen.

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    Luca Urgese
    Riehenring 65, 4058 Basel